Heiliggeistkirche (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)\Bern (BE)\Historisch-Topographisches Lexikon\H)

 

Grunddaten

ThesaurusOrte
BezeichnungHeiliggeistkirche
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern

Lexikoneintrag:Spitalgasse 44.
Erster Bau: Kleine Kirche im kurz vor 1228 gegründeten >Heiliggeist-Spital und –Kloster.
Zweiter Bau: In den Jahren 1482/96 errichtet, 1528–1604 profaniert, dann bis zum Abbruch 1726 als Spital-Kirche benützt. Den zugehörigen Friedhof ersetzte von 1730 an der >Friedhof beim Holzwerkhof.
Dritter Bau: 1726/29 von Niklaus Schildknecht nach 11jähriger Planungsphase erbaut. Erste Orgel von 1804, zweite Orgel von 1933. Von den sechs Glocken des Geläutes stammt eine von 1596 und eine von 1728, die vier übrigen erklangen erstmals am 31. Dezember 1860. Bei der Innenrenovation von 1907 verschwanden die alten Kirchenstühle (>Muralt-Häuser), bei jener in den Jahren 1979/81 wurde die Orgel erneuert und die originale Stuckdecke wieder hergestellt. Die Heiliggeistkirche gilt als die schönste reformierte Barockkirche der Schweiz. Sie weist wie St. Pierre in Genf 2000 Sitzplätze auf und wird darin von keiner andern reformierten Kirche in der Schweiz übertroffen. Da einerseits 1726 römische Votivbeile unter der alten Heiliggeistkirche gefunden wurden und da andererseits die Kirche 8 Quintarii (= 29,9 km) vom Osttor in Avenches entfernt ist und in der Verlängerung der 7 Quintarii (= 26,2 km) messenden Limitationsachse Avenches-Hof Bümpliz liegt, kann vermutet werden, die Heiliggeistkirche stehe im Bereich eines römischen Heiligtums.
Lit.: Paul Hofer und Luc Mojon. Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band V, Basel, 1969; Hans Strahm, Studien zur Gründungsgeschichte der Stadt Bern, Bern 1935.
Lexikon Oberbegriffe:Sakralbauten
Ur- und Frühgeschichte
Urheberangabe:Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016.