Murtenstrasse (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)\Bern (BE)\Historisch-Topographisches Lexikon\M)

 

Grunddaten

ThesaurusOrte
BezeichnungMurtenstrasse
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern

Lexikoneintrag:Ursprünglich bezeichnete Murtenstrasse die Strasse vom Murtentor 1) bis an die Gemeindegrenze auf ihrer ganzen Länge. Im 18. Jahrhundert lautete der französische Name Chemin de Genève. Schon im frühen 19. Jahrhundert wies die Murtenstrasse vom Murtentor 2) beinahe bis zum heutigen Güterbahnhof ein Trottoir auf, das 1852 fast bis an die Gemeindegrenze verlängert wurde. 1859 taucht der Name Murtengasse auf. Seit dem Bau des alten Güterbahnhofs, 1860, heisst das östlichste Stück der Murtenstrasse Laupenstrasse. Die Fortsetzung in der alten Gemeinde Bümpliz hiess ebenfalls Murtenstrasse. 1866 entstand südlich der >Napoleonbrücke der neue Übergang über den Gäbelbach. Das nicht mehr dem Hauptverkehr dienende Strassenstück hiess in der Folge Alte Murtenstrasse und erhielt nach der Eingemeindung von Bümpliz den Namen >Riedernstrasse.
Im Hinblick auf den Bau des neuen Güterbahnhofs wurde in den Jahren 1909/10 die Murtenstrasse über die Bahn zum Forsthaus Muesmatt und von dort dem Bremgartenwald entlang geführt. Dieses Strassenstück hiess in den ersten Jahren Neue Murtenstrasse. Am alten Strassenstück, das Johann Hirter, seit 1908 Besitzer des Weyermannshaus-Gutes, erwarb, mussten die Alleebäume stehen bleiben. 1910 pflanzte an der neuen Strasse die Stadtgärtnerei 51 Ulmen. Seit 1949 säumen im Bethlehemacker 65 Ahorne die Murtenstrasse. Im Zusammenhang mit dem Bau der A1 entstand 1980 die Neue Murtenstrasse. Der Gemeinderat benannte sie am 31. Mai 1989 mit Wirkung auf den 1. Juni 1989. Sie verläuft zwischen dem Haus Nr. 149 und dem Holenacker im Wald. Das deklassierte Strassenstück heisst offiziell immer noch Murtenstrasse, wird aber oft als Alte Murtenstrasse bezeichnet.
Die Fussgänger-Unterführung zwischen dem Knospenweg und der Waldmannstrasse ersetzt seit dem 18. Juni 1965 das 1964 im Hinblick auf den zur Expo in Lausanne rollenden Verkehr erstellte Provisorium einer hölzernen Überführung.
Lit.: Berchtold Weber, Strassen und ihre Namen am Beispiel der Stadt Bern, Bern, 1990. Quellennachweise in einem separaten Band bei der Burgerbibliothek Bern.
Urheberangabe:Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016.