Untertorbrücke (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)\Bern (BE)\Historisch-Topographisches Lexikon\U)

 

Grunddaten

ThesaurusOrte
BezeichnungUntertorbrücke
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern

Lexikoneintrag:Die gleichzeitig mit der ersten Stadterweiterung 1255/56 erbaute Holzbrücke wurde in den Jahren 1379-1384 gründlich erneuert. Nachdem ein Hochwasser sie arg beschädigt hatte, wurde sie 1460 abgebrochen. Der am 21. November 1461 begonnene Bau der Untertorbrücke dauerte bis 1490. Sie war aber schon im März 1467 benützbar. Die Marienkapelle (capella conceptionis Beate Virginis) auf dem stadtseitigen Pfeiler wurde im gleichen Jahr geweiht. 1484 errichtete Ludwig Hüpschi die turmartigen Aufbauten auf den Brückenpfeilern, 1487 die Brückentore und die befestigten Brückenköpfe. 1517 kamen zinnenbewehrte Brüstungsmauern dazu. Im Zuge des Ausbaus der Berner Befestigungen (1625-1630) wurde der Durchgang durch die Felsenburg zugemauert und ein Brücketor nordseits samt einer stark erhöhten Brüstungsmauer gebaut. Der Name Untertorbrücke erscheint erstmals 1676. Nach der Gesamterneuerung durch Erasmus Ritter und Niklaus Sprüngli (1757/59) wurden bis 1764 die Torbauten durch Niklaus Hebler neu erstellt. Von der gleichen Renovationsphase datiert auf der rechten Seite der Aare die hölzerne Grabenbrücke (1761), die Niklaus Sprüngli 1782 durch eine Hausteinbrücke mit Fallbrücke am Westende ersetzte. 1818/19 ersetzte Jean Daniel Osterrieth die steinerne Brüstung durch das heutige neogotische Eisengeländer, baute die spitz-ovalen Pfeilerkanzeln und entfernte den inneren Torbogen. Nach dem Verkauf der >Felsenburg (1863) verschwand 1868 auch der Äussere. Die letzte Gesamtsanierung erfolgte in den Jahren 1979-1981. Die Länge der Untertorbrücke beträgt 52 m, die Bogen messen 13,5 m, 15,6 m und 13,9 m.
Bis gegen die Mitte des 20. Jahrhunderts hiess die Untertorbrücke im Volksmund auch Alte Nydeggbrücke.
Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band I, Basel, 1952; „Der Bund“. 22. Dezember 1979; Rainer C. Schwinges (Hsg.), Berns mutige Zeit, Bern, 2003. pg. 98; Burgergemeinde Bern (Hrsg.), Die Felsenburg, Murten, 2002.
Lexikon Oberbegriffe:Fähren, Brücken
Urheberangabe:Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016.