Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern |
Lexikoneintrag: | Der Waisenhausplatz besteht aus drei noch heute ablesbaren Teilen: Südteil (Nr. 2–14) östlich begrenzt durch die Häuser der Zwingelhofüberbauung der 2. >Stadtbefestigung, erbaut in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Der Name lautete im frühen 16. Jahrhundert Oberer Platz, später Viehmarkt, dann Holzmarkt, gelegentlich Weinplatz, im 18. und 19. Jahrhundert >Schweinemarkt. Hier, auf dem vorderen Waisenhausplatz, fanden bis ins erste Viertel des 20. Jahrhunderts auch ein Teil des Käsemarktes und der Brotmarkt statt. Die vier Kastanienbäume beim Brunnen wurden 1986 gepflanzt. Mittelteil (Nr. 16–28) nach Aufschüttung des >Tachnaglergrabens Zeughausplatz genannt. Hier fand bis ins erste Viertel des 20. Jahrhunderts der Eisentrödel- und Spenglerwarenmarkt statt. Landwirtschaftliche Gerätschaften und Maschinen wie auch Heu und Stroh wurden ebendort verkauft. Nordteil (Nr. 29/30), der vormalige Zeugwartgarten wurde in den Jahren 1783 bis 1786 aufgeschüttet, und hiess von da an Waisenhausplatz. Hier fand bis 1967 der Kleinviehmarkt statt. Erst seit dem Abbruch des Grossen Zeughauses, 1877, ist Waisenhausplatz der gemeinsame Name aller drei Teile des Platzes. Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band II, Basel, 1959; André Holenstein (Hsg.), Berns mächtige Zeit, Bern, 2006. pg. 146.; Der Bund, 26. Dezember 1967, S. 9 |
Urheberangabe: | Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016. Bearbeitet 2024 von Philipp Stämpfli. |
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