Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern |
Lexikoneintrag: | 1) Schon um 1310 wurde der Friedhof der >Leutkirche gegen Süden erweitert. Mit der feierlichen Grundsteinlegung am 21. Juli 1334 fing die fast 200 Jahre dauernde Bauzeit der Terrasse an der Südseite der Leutkirche an, in deren Verlauf über 70'000 m3 Material aufgeschüttet wurden. 1479 begann der Bau einer stärkeren Stützmauer und damit der heutigen Plattform. Mit dem Baubeginn an den Eckpavillons von Steinwerkmeister Andres Mathys erreichten die Arbeiten 1514 einen wichtigen Zwischenstand. Sie dauerten jedoch an. Als 1531 der Friedhof auf der Plattform aufgehoben wurde, kam es zu einer ersten Gestaltung der Anlage als einer mit Linden bestandenen Promenade. Die >Liebfrauenkapelle und mit ihr das Beinhaus verschwanden 1534. Im 18. Jahrhundert wurden die Linden durch Rosskastanien ersetzt. Von 1717 datieren die Gittertore, von 1749/53 die Sandsteinbalustraden. 1778/79 ersetzte Niklaus Sprüngli die Eckpavillons. Das >Zähringerdenkmal 2) stand 1847 bis 1968 auf der Plattform, die Wettersäule wurde 2. August 1873, der Aufzug Matte-Plattform 1897 errichtet (>Mattenlift). Die >Weinzäpfli-Gedenktafel datiert von 1694. Im Februar 1986 kamen im aufgeschütteten Material an der Südwestecke der Plattform Skulpturen zum Vorschein, die beim Bildersturm in die damalige Baugrube geworfen worden waren. In der Schülersprache heisst die Plattform Pläfe. Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band I, Basel, 1952; Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band II, Basel, 1959.
2) Das Café Plattform im östlichen Eckpavillon der Plattform 1) wurde im Sommer 1981 eröffnet. Lit.: Stadtarchiv Bern, Dokumentation (Schubladen D).
3) Lese- und Spielpavillon im westlichen Eckpavillon > Kornhausbibliotheken. Lit.: Freundliche Mitteilung der Direktorin der Kornhausbibliotheken. |
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Urheberangabe: | Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016. |
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