Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern |
Lexikoneintrag: | Zeughausgasse 17. Der Äussere Stand, das altbernische Jugendparlament, kaufte 1728 die nordwestliche Parzelle des Besitzes der Zielmusketen->Schützengesellschaft, auf deren Stube er sich schon seit 1605 getroffen hat. Vermutlich nach Plänen von Albrecht Stürler entstand der Bau vor 1731. Nach der 1798 erfolgten Auflösung des Äussern Standes diente der 1817 nach Plänen von Sinner unter Osterrieth und Schnyder umgebaute grosse Saal verschiedenen Zwecken, so als Sitzungssaal des Helvetischen Senats, der Tagsatzung, des Verfassungsrats, des Ständerats (1848-1858), der Assisen (1850-1890), der Gründungsversammlung des Weltpostvereins (1874). Vom 1. August 1832 bis am 30. April 1833 befand sich die >Hauptpost 1) im Erdgeschoss des Rathauses des Äusseren Standes. 1903-1934 zeigte das >Alpine Museum im Saal seine Exponate. Von 1838 bis 1857 befand sich im Erdgeschoss die Einwohnermädchenschule, zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Wärmestube für Arbeitslose. Es hiess damals Altes Ständerathaus. 1898 verschwanden die strassenseitigen Kellerkästen. Das Rathaus des Äusseren Standes ging 1904 in Privatbesitz über, was einen entstellenden Umbau der Fassade zur Folge hatte. Von 1934 bis 1980 diente der grosse Saal als Verkaufslokal. Nachdem das Rathaus des Äusseren Standes 1979 in den Besitz einer Stiftung übergegangen war, folgte 1981/82 eine grosse Renovation, die den Festsaal in den ursprünglichen Zustand zurück versetzte. Gleichzeitig erfolgte die Eröffnung des Restaurants mit dem gleichen Namen. Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band II, Basel, 1959; Hermann v. Fischer et alii, Der Äussere Stand von Bern und sein Rathaus, Bern, 1982; Verwaltungsbericht der Stadt Bern für das Jahr 1898. Baudirektion pg. 14. |
Lexikon Oberbegriffe: | Gastgewerbe |
Urheberangabe: | Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016. |
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