Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern |
Lexikoneintrag: | 1) Erstes Tor: Erbaut 1625/26 von Daniel Heintz (II). Zuerst neuer Christoffelturm, dann Obertor genannt. Grabenbrücke aus Holz, 1715 aus Stein mit fünf gemauerten Pfeilern neu errichtet. Das im Herbst 1942 gefundene Fundament ist heute Bestandteil der unterirdischen Trafostation. Im späten 18. Jahrhundert wurde dem Torturm ein Vordach mit sechs Louis XVI-Konsolen angebaut. Lit.: Paul Hofer, Die Wehrbauten Berns, Bern, 1953. 2) Zweites Tor: Das Murtentor genannte Gittertor mit Zoll- und Wachthaus (Süd- und Nordpavillon) enstand 1807/09 nach einem Projekt des Stadtwerkmeisters Ludwig Samuel Stürler. Ein Strassendamm führte über den Graben westlich des Tors. Beim Bau der >Hypothekarkasse wurde am 27. Juli 1881 die südliche Hälfte des Tors abgebrochen, 1898 der nördliche Teil. Zwei Bären auf den Flankenpostamenten waren bereits von Stürler vorgesehen, wurden aber erst 1825 dem Obervintschgauer Franz Abart in Auftrag gegeben. Man dachte dabei an Plastiken aus Gusseisen oder (in Bern erstmals erwähnt) Kunststein. Peter Dauwalder schuf sie dann doch aus Findlingsblöcken. Sie wurden 1828 statt der 1816 versuchsweise hingestellten Gipsmodelle aufgestellt, 1881 ans >Aarbergertor versetzt und 1894 an den heutigen Standort am Helvetiaplatz verbracht. Seit 1819 zierten kupferne Schwäne zwei eiserne Kandelaber. Diese überliess die Stadt 1879 der Museumskommission mit der Auflage, dass sie auf Gasbeleuchtung umgestellt und auf der Esplanade nördlich des Naturhistorischen Museums an der heutigen Hodlerstrasse aufgestellt würden. Standort des Tors: >Bubenbergplatz zwischen Schwanengasse 2 und Bubenbergplatz 8. Lit.: Paul Hofer, Die Wehrbauten Berns, Bern, 1953; Verwaltungsbericht der Stadt Bern für das Jahr 1879. pg. 86.
3) Name eines Hauses an der Laupenstrasse. |
Lexikon Oberbegriffe: | Stadttore |
Urheberangabe: | Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016. |
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