Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern |
Lexikoneintrag: | Die vermutlich 1416 eingerichtete Lateinschule befand sich bis 1468 im >Rathaus 2) beim Münsterchor, wurde dann ins Haus Herrengasse 1 verlegt und von dort 1581 ins 1577/82 von Hans Ganting an Stelle der 1535 abgebrochenen >Barfüsserkirche und des inzwischen dort eingerichteten Steinwerkhofs (>Münsterwerkhof) erbaute Schulhaus verlegt. Sie hiess auch Pädagogium und Untere Schule. 1777 wurde auf Niklaus Emanuel Tscharners Betreiben eine Kunstschule von der Lateinschule abgetrennt, die dann bis zur Gründung der >Akademie 2), 1805, existierte. Das Gebäude der Lateinschule, das um 1805 von Karl Gabriel Haller eine markante Achteckhaube an Stelle des Spitzhelms als Dach des Treppenturmes erhielt, wich 1906 dem Neubau des >Casino 2). Von 1885 an beherbergte die Lateinschule die Hochschulbibliothek bis zu ihrer Vereinigung mit der >Stadtbibliothek im Jahre 1903. Im 19. Jahrhundert hiess die Lateinschule nach der Farbe der Schüleruniformen auch Grüne Schule. Das Schulhaus der Lateinschule galt lange Zeit als das Schönste und Repräsentativste in der Eidgenossenschaft. Uhr und Glocke der Lateinschule befinden sich seit 1906 im Uhrtürmchen der >Telegraphenwerkstätte 3). Standort: Nordostecke des Casinos, Herrengasse 25, und nördlich davon. Lit.: Gruner, Deliciae urbis Bernae, o.O. (Bern), 1732; Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band III, Basel, 1947; Berner Jahrbuch 1982, Bern, o.J. (1981). pg. 14. |
Lexikon Oberbegriffe: | Schulen |
Urheberangabe: | Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016. |
|