Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern |
Lexikoneintrag: | 1) Gerechtigkeitsgasse 60. 1527 erwarb Hans Franz Nägeli den Westteil des Hauses und baute ihn 1531 neu auf. Er wohnte dort bis zu seinem Tode 1579. Die Gedenktafel datiert vom Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem Ausbau durch Petermann v. Wattenwyl, 1599, vereinigte kurz nach 1650 Wolfgang v. Mülinen das Nägeli-Haus mit dem östlich gelegenen Römerstall-Haus, Ende 17. Jahrhundert wurde es für die Familie v. Diesbach umgebaut. Das Nägeli-Haus, in dem sich von 1862 bis 1902 das Kinderspital befand, gehörte nachher dem „Verein zur Unterstützung durch Arbeit“, der von 1907 an darin ein Buchantiquariat betrieb. Er baute das Nägeli-Haus 1925 um und richtete darin das „Brockenhaus“ ein. Nachdem dieses ausgezogen war, konnte in den frühen 1990er Jahren das Haus gründlich restauriert werden. Das Hinterhaus (Postgasse 53), dessen Gassenfront von 1598 datiert, wurde im frühen 18. Jahrhundert umgebaut. Lit.: Kunstführer durch die Schweiz, 1982; Bernhard Furrer, Denkmalpflege in der Stadt Bern, 1989-1992, in Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 1993, Heft 1 und 2. pg.69ff.
2) Kornhausplatz 11. 1556 erwarb Hans Franz Nägeli das frühere Haus des Zisterzienserinnenklosters Fraubrunnen zusammen mit dem Haus zur >Glocke, welches bald wieder Hand änderte. 1741 kaufte der Staat das Haus am Kornhausplatz und richtete darin die Welschseckelschreiberei ein. 1798 wurde das Haus zur Präfektur (Statthalteramt, >Amtsschreiberei 2)). 1857 erwarb es der Schulverein der >Einwohnermädchenschule. Lit.: Berchtold Weber, Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 1976.
3) Junkerngasse 27. Sässhaus Hans Rudolf Nägelis, des Vaters von Hans Franz Nägeli, das er von 1494 bis zu seinem Tod 1522 bewohnte. 1720-30 erhielt das Haus seine heutige Gestalt. Besitzerin seit 1839 ist die Familie v. Gross. Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band II, Basel, 1959; Carl Durheim, Historisch-topographische Beschreibung der Stadt Bern, Bern, 1859.
4) Niederbottigenweg 93. Hans-Franz-Nägeli-Haus in Niederbottigen, Hochbarocker Landsitz aus dem 4. Viertel des 17. Jahrhunderts, erbaut auf dem Erdgeschoss eines früheren Hauses. Lit.: Kunstführer durch die Schweiz, Band 3, Bern, 2006. |
Urheberangabe: | Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016. |
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