Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern |
Lexikoneintrag: | 1) Nach Plänen von Ludwig Friedrich Schnyder 1820/21 an Stelle des >Ballenhauses für die 1815 gegründete Bernische Musikgesellschaft erbaut und am 22. November 1821 eröffnet. Mit dem Abbruch des Hinteren Ballenhauses im Jahr 1822 konnte das Casino nach Süden erweitert werden. Seit 1832 im Besitz der Stadt diente es verschiedenen Zwecken, vor allem als Stadtrats-, Burger- und Einwohnergemeindesaal. 1848–1858 war es Sitz des Nationalrates. 1869 siedelte die Musikgesellschaft ins Museum (>Kantonalbank) über. 1895 wurde das Casino für den Bau des >Parlamentsgebäudes abgebrochen. Standort: Westflügel des Parlamentsgebäudes. Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band II, Basel, 1959; Charlotte König-von Dach, Das Casino der Stadt Bern, Bern, 1985.
2) Casinoplatz 1. An Stelle der alten Hochschule in den Jahren 1906/08 von Lindt und Hofmann für die Burgergemeinde erbautes Konzerthaus mit Restaurant, eröffnet am 7. Mai 1909. Den Namen mit C zu schreiben, ist erst seit etwa 1950 üblich. Vorher hiess das Haus Kasino. 1967/69 wurde das Casino im Innern renoviert, 2007 erfolgte die Aufhebung der 1935 eingebauten Bierquelle, des in der Studentensprache Querpille genannten kellerartigen Lokals mit den Fresken von Friedrich Traffelet nach Romanen von Rudolf v. Tavel. Seit 1998 heisst das Haus Kultur-Casino zur Unterscheidung vom Spielcasino im Kursaal. Lit.: Charlotte König-von Dach, Das Casino der Stadt Bern, Bern, 1985.
3) >Kursaal.
4) Bis in den Sommer 1958 hiess die Haltestelle Casino der Omnisbulinien E (>Elfenaubus) und T (>Tierparkbus) „Kasino“. Vor Ende September 1946 wurde diese Haltestelle auch von der Omnisbulinie O (>Ostermundigenbus) bedient. Von der Linieneröffnung im Jahre 1901 bis am 4. Februar 1942 war Casino auch Haltestelle der Strassenbahnlinie zum Burgernziel 2) (>Kirchenfeldtram). Seit dem 4. November 1996 heisst die Haltestelle nicht mehr Casino, sondern Zytglogge. $$$ Lit.: Verwaltungsbericht der Stadt Bern für das Jahr 1996. pg. 207; Urs und Jürg Aeschlimann, Tram Bern West, Leissigen, 2010. Lit.: Verwaltungsbericht der Stadt Bern für das Jahr 1996. pg. 207; Urs und Jürg Aeschlimann, Tram Bern West, Leissigen, 2010. |
Lexikon Oberbegriffe: | Gastgewerbe |
Urheberangabe: | Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016. Ergänzt 2023 durch Philipp Stämpfli |
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