Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern |
Lexikoneintrag: | Den vier befestigten Westabschlüssen der Stadt entsprechend lässt sich die Geschichte der Stadtbefestigung einteilen: 1. Stadtbefestigung: Um 1190 (traditionell wird 1191 angenommen) befestigte Herzog Berchtold V. von Zähringen einerseits die Siedlung am Fuss der Burg >Nydegg, andererseits erhielt das damals gegründete Burgum einen befestigten Westabschluss auf der Höhe des >Zytglogge, der von Anfang an als Torturm gebaut war. 2. Stadtbefestigung: Um 1256 erfolgte die savoyische Stadterweiterung (>Bern), deren Westabschluss auf der Höhe des >Käfigturms (wie schon vorher beim Zytglogge) einen natürlich vorhandenen Graben befestigte. Nach 1270 wurde (nach Zerstörung der Burg >Nydegg) das ganze Gebiet von Nydeggstalden und Mattenenge in die St. einbezogen. 3. Stadtbefestigung: Die letzte Stadtbefestigung mit innerer und äusserer Mauer, Zwingelhof und Graben zwischen >Genfergasse, >Christoffelturm und >Bernerhof entstand 1345, die Nordflanke wurde erst im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts ausgebaut.
4. Stadtbefestigung: Dem neuen Stand des Festungsbaues entsprechend wurden in den Jahren 1622–1634 die >Schanzen dem 3. Westabschluss der Stadt vorgelagert. Als letztes folgte 1639/42 die >Langmauer. Die Schleifung der Befestigungswerke begann 1807 am >Murtentor 1) und endete 1898 am selben Ort (>Murtentor 2)). Lit.: Paul Hofer, Die Wehrbauten Berns, Bern, 1953; Freundliche Mitteilung von PD Dr. Armand Baeriswyl. |
Lexikon Oberbegriffe: | Wehrbauten |
Urheberangabe: | Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016. |
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