Burgerbibliothek Bern

Hofer, Paul (1909-1995)

Paul Hofer

08.08.190926.12.1995

Paul Hofer, 1909 in Bern geboren, ist seiner Heimatstadt zeitlebens treu geblieben. Nach der Matura am Literargymnasium in Bern 1929 fällt ihm zunächst die Berufswahl schwer. Er denkt daran, Bildhauer zu werden, entscheidet sich indessen für das Studium der Kultur- und Kunstgeschichte. Nach wenigen Semestern Philosophie wechselt er sein Hauptfach und stellt nun die Kunstgeschichte in den Mittelpunkt. Zwei Studienjahre, 1931-33, führen ihn nach München zum renommierten Kunsthistoriker Wilhelm Pinder (1878-1947; seit 1920 Professor in Leipzig wechselt er 1927 nach München), dem anerkannten Spezialisten für deutsche Plastik des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. Bei Pinder begegnet Hofer einem seiner zukünftigen Generalthemen, der Barockplastik. Wieder zurück, promoviert Paul Hofer 1938 mit einer Arbeit zur Landschaftsmalerei im Norditalien des 16. Jahrhunderts. Sein Lehrer und Mentor ist Professor Hans Rudolf Hahnloser (1899-1974), von 1934-1968 ordentlicher Professor für Kunstwissenschaft später Kunstgeschichte an der Universität Bern.
1939 begegnet Paul Hofer Gertrud Wild. Die 1942 geschlossene Ehe bleibt kinderlos. Das Ehepaar bezieht 1961 ein Haus in der damals aufsehenerregenden Halensiedlung, gebaut vom avantgardistischen Atelier 5. Zwanzig Jahre später (1982) erfolgt der Umzug in die Villette nach Muri, auch hier wieder eine in kühnem Wurf konzipierte Siedlung an der Schnittstelle Stadt-Land.
Die ersten Jahre nach Studienabschluss sind erfüllt von vielfältiger Tätigkeit: Paul Hofer schreibt Kunstkritiken; Studienreisen führen ihn nach Italien, England, Frankreich und Deutschland, nach Prag und Wien; erste Lehrtätigkeiten kommen hinzu; schliesslich ein grosser Auftrag: die Inventarisierung der Kunstdenkmäler der Stadt Bern. Bei Grabungen in der Berner Altstadt wirkt Paul Hofer mit, bei Restaurierungen gibt er seinen fachmännischen Rat und überträgt diese Erfahrungen denn auch auf die ordnungspolitische Ebene mit seinem Beitrag zu den 'Altstadtartikeln'.


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