Tscharner-Haus (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)\Bern (BE)\Historisch-Topographisches Lexikon\T)

 

Grunddaten

ThesaurusOrte
BezeichnungTscharner-Haus
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern

Lexikoneintrag:1) Kramgasse 54. Um 1740 von Albrecht Stürler für Bernhard Tscharner errichtet. Im Tscharner-Haus befand sich um 1860 die Privatbank >Wagner & Co. Seit 1909 ist der Hof zum Hinterhaus, Rathausgasse 51, überdeckt. Letzte Renovation 1977/78.
Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band II, Basel, 1959; „Der Bund“. 10. Juli 1978.

2) Münsterplatz 12. 1733/35 baute Johann Rudolf Hebler nach Plänen von Albrecht Stürler für Beat Jakob Tscharner das grosse Haus an Stelle der Hinterhäuser des >Noll- und des >Schillinghauses. Zwischen 1756 und 1764 liess Abraham Ahasverus von Tscharner die zwei anschliessenden alten Häuser an der Herrengasse abbrechen und vermutlich von Niklaus Sprüngli durch den heutigen Bau Nr. 4 ersetzen. Teile der Gemeindeverwaltung befanden sich von 1848 bis 1857 im Tscharner-Haus (>Erlacherhof 1), später waren dort das Zivilstandsamt, die >Burgerkanzlei und um 1880 die britische Gesandtschaft untergebracht. Seit 1928 ist das Tscharner-Haus Staatsbesitz und mit der Nr. 10 zusammengeschlossen (>Noll-Haus). In der Kartusche im Giebelfeld hat die Familie das 1538 von Kaiser Ferdinand I. verliehene Wappen erstmals in der Öffentlichkeit dargestellt.
Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band II, Basel, 1959.

3) Das im frühen 17. Jahrhundert erbaute und um 1730/40 umgebaute Tscharner-Haus an der Marktgasse Nr. 21 wich zusammen mit Nr. 23 1950 dem Neubau mit der >Marktgasspassage. 1810 befand sich im Tscharner-Haus die Privatbank Franz Abraham Müller, die in den 1820er Jahren im Hause Gerechtigkeitsgasse 50 untergebracht war und dann verschwand. Das Stallgebäude, Amthausgasse 16, baute Frau Henriette Emma v. Wattenwyl-v. Sinner 1850/57 neu. 1950 wurde es abgebrochen.
Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band II, Basel, 1959.

4) Amthausgasse 20. 1735 an Stelle zweier alter Häuser für die Witwe Daniel Tscharners erbautes Haus mit reiner Régencefront, dessen Erdgeschoss durch den Umbau von 1905/06 zerstört wurde. Hans und Gret Reinhard rekonstruierten das Haus 1957/58 unter Paul Hofer. Sie konnten dabei einige ursprüngliche Bauteile wieder verwenden.
Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band II, Basel, 1959.

5) Junkerngasse 31. 1761 erwarb Samuel Tscharner das zwischen 1700 und 1720 vermutlich von Albrecht Wurstemberger, dem Eigentümer seit 1702, erstellte Haus. Beat Friedrich von Tscharner erwarb 1853 das Haus Nr. 29, das Geburtshaus des Generals Hans Ludwig v. Erlach, dazu und gab beiden Häusern die monotone Gartenfront, sowie der Nr. 29 eine neue Gassenfront.
Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band II, Basel, 1959.

6) >Erlach-Haus 3).

7) Beim Alten Schloss Bümpliz gelegenes Haus, das von 1816 an als erstes Schulhaus der Gemeinde Bümpliz gedient hat und 1953 abgebrochen wurde.
Standort: Thüringstrasse 20/22.
Lit.: Paul Loeliger, Altes Bümpliz, Bern, 1983. pg. 27.

8) An der Fassade des Hauses Zeughausgasse 29 war bis zu dessen Abbruch ein Wappen der Familie v. Tscharner angebracht. Es wurde 1950 am Neubau des >Tscharner-Hauses 3) wieder verwendet.
Lexikon Oberbegriffe:Banken
Schulen
Urheberangabe:Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016.