Burgerspital (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)\Bern (BE)\Historisch-Topographisches Lexikon\B)

 

Grunddaten

ThesaurusOrte
BezeichnungBurgerspital
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern

Lexikoneintrag:Bahnhofplatz 2, bis im Sommer 2009 Bubenbergplatz 4. Zehn Jahre nach dem Beschluss, für den Grossen >Spital einen Neubau zu errichten, genehmigte der Rat der Zweihundert 1732 das Projekt Joseph Abeilles am von diesem vorgeschlagenen neuen Standort. Die Bauleitung hatte Niklaus Schildknecht inne und nach dessen Tod im Januar 1735 sein Neffe Samuel Lutz zusammen mit dem Holzwerkmeister Wolfgang Zehender. Nach Fertigstellung von Gebäude und Brunnen zogen die Insassen am 17. bis 19. Mai 1742 ein. Von 1798 bis 1803 diente der Burgerspital als Militärapotheke, Kaserne und Magazin für die französischen Besatzungstruppen. Der 1770 aufgekommene Name Burgerspital wurde mit der Aussteuerungsurkunde von 1803 offiziell. Die Spitalkapelle wurde am Ende der 1870er Jahre von der Südwestecke des Hauptgebäudes ins hintere Gebäude verlegt, wo sich im 18. Jahrhundert die Spitalbäckerei und später die Totenkammer befanden. Bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs gab es im Burgerspital öffentliche Wannenbäder, sogenannte Volksbäder. Im Zuge der Überbauung an der >Bogenschützenstrasse folgte 1891 die Verlegung der Passantenherberge aus dem Hauptgebäude in ein besonderes Haus, das 1964 durch einen Neubau ersetzt wurde. Die vorletzte Innenrenovation mit Umbau erfolgte in den Jahren 1978/84. Im Zuge der Zusammenlegung der beiden Altersresidenzen der Burgergemeinde heisst das Altersheim im Burgerspital seit 2009 Burgerspittel am Bahnhofplatz, das >Burgerheim Burgerspittel im Viererfeld. Die Gesamtrenovation von 2012 bis 2015 beliess dem Altersheim nur das zweite Obergeschoss. Im ersten Stock zog die ganze Verwaltung der Burgergemeinde ein und im Erdgeschoss entstand das Haus der Generationen als Ort der Vertretungen sozialer Institutionen, die eine Durchmischung der ein- und ausgehenden Besucher von allen Generationen anstrebt. In diesem Konzept ist auch ein Kindergarten im Hintergebäude eingerichtet worden. Die Räume der alten Küche in der Nordostecke des Erdgeschosses wurden zum Restaurant toi et moi umgebaut.
Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band I, Basel, 1952; Hans Morgenthaler, Geschichte des Burgerspitals der Stadt Bern, Bern, 1945.
Lexikon Oberbegriffe:Wannenbäder
Urheberangabe:Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016.