Bärengraben (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)\Bern (BE)\Historisch-Topographisches Lexikon\B)

 

Grunddaten

ThesaurusOrte
BezeichnungBärengraben
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern

Lexikoneintrag:1) Nachdem schon seit 1480 in den Stadtgräben gelegentlich Bären gehalten worden waren, wurde der erste Bärengraben 1513 am >Bärenplatz eröffnet. 1726 errichtete Paulus Matter das Bärengebäu im Bärengraben. Aufgehoben und zugeschüttet wurde der erste Bärengraben 1763. Der nördlichste Teil des Bärenplatzes hiess schon im 14. Jahrhundert gelegentlich Tiergraben.
Standort: Zwischen den Häusern Bärenplatz 2 und 3, 5 und 7.
Lit.: Berchtold Weber, Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 1976.

2) Der zweite Bärengraben wurde 1764 eröffnet und 1825 aufgehoben. In den Jahren 1798–1810 stand er leer. Zugeschüttet wurde er 1830 beim Bau des Grossen >Zuchthauses.
Standort: >Bollwerkpost, Südteil, Bollwerk 25.
Lit.: Berchtold Weber, Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 1976.

3) Der dritte Bärengraben wurde 1825 eröffnet und 1857 wegen der Einführung der >SCB aufgehoben.
Standort: Eisenbahnareal nördlich des Stellwerks, Bollwerk 14.
Lit.: Berchtold Weber, Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 1976.

4) Der vierte Bärengraben (Muristalden 4) wurde in den Jahren 1856/57 von Friedrich Tschiffeli erbaut. 1892 wurde der «Bärenstein» («Erst Bär hie fam») an der Nordseite der Brüstung eingesetzt. Dieser Stein war früher im rechten Portalpfeiler des >Klösterli-Friedhofs eingemauert gewesen. Der hintere, kleine Graben für Jungbären entstand 1924. Die Renovation von 1974/75 brachte einige betriebliche Erleichterungen. 1995 wurden die beiden älteren Gräben vereinigt und mit einer bärengerechten „Landschaft“ ausgestattet. Mit der Eröffnung des >Bärenparks konnte der Bärengraben anderen Nutzungen zugeführt werden.
Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band I, Basel, 1952; Bernhard Furrer, Denkmalpflege in der Stadt Bern, 1993-1996, in Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 1997, Heft 1 und 2. pg. 78ff.

5) Muristalden 1. Kurz nach der Eröffnung der >Strassenbahn Bärengraben – Bahnhof - Bremgarten-Friedhof (1890) entstand im nordöstlichen Zollhaus der >Nydeggbrücke das Café Bärengraben, das seit den1990er Jahren Brasserie Bärengraben heisst.

6) Endstation der Strassenbahnlinie Bärengraben-Hauptbahnhof (>Bärengrabentram) vom 1. Oktober 1890 bis am 14. Januar 1941, Haltestelle der Omnibuslinie O nach Ostermundigen vom 15. September 1924 bis am 5. Dezember 1939 und Haltestelle der Trolleybuslinie in die Schosshalde seit dem 29. Oktober 1940, zum Zytglogge vom 14. Januar 1941 an und zum Hauptbahnhof seit dem 22.Januar 1941.
Lit.: Urs und Jürg Aeschlimann, Tram Bern West, Leissigen, 2010.
Urheberangabe:Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016.