Grosse Schanze (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)\Bern (BE)\Historisch-Topographisches Lexikon\G)

 

Grunddaten

ThesaurusOrte
BezeichnungGrosse Schanze
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern

Lexikoneintrag:Die Grosse Schanze ist der nördliche Teil des Westabschlusses der 4. >Stadtbefestigung. Sie umfasste 4 polygonale Bastionen (Grosser und Kleiner >Bär, >Hohliebe und >Meyenburg) sowie die >Freitagsschanze. Der Bau wurde anfangs April 1622 von Norden her begonnen, nachdem die Ausführung des Projektes von Théodore Agrippa d'Aubigné am 30. März 1622 beschlossen worden war. Bauführer war Valentin Friedrich, für die Tore Daniel Heintz (II). Die Bauleitung hatte vom September 1622 bis im Februar 1624 Louis de Champagne, Graf de la Suze, dann für zwei Monate François de Treytorrens, hernach Valentin Friedrich. Von 1642 an war die Grosse Schanze nicht mehr öffentlich zugänglich. 1766 nannte J. J. Brenner den Ostteil der Grossen Schanze Belle Garde. Die in einer Bauzeit von 20 Jahren errichtete Grosse Schanze wurde in den Jahren 1834–1846 grösstenteils ausgeebnet. Das Projekt einer Gartenstadt am Südabhang gegen den >Burgerspital wurde 1844 nicht sofort ausgeführt und fiel mit dem Bau des >Hauptbahnhofs dahin. Von dieser Zeit an hiess nur noch das Gebiet zwischen Sidlerstrasse, Schanzenstrasse und Bahn Grosse Schanze. Die Promenade auf der Grossen Schanze entstand in den Jahren 1888–1908. Im Zusammenhang mit dem Neubau des Bahnhofs wurde die Grosse Schanze erneut um ein Stück verkleinert. Die Geleiseanlagen wurden überdeckt und im nordwestlichen Teil entstand eine Autoeinstellhalle. Ihretwegen benannte der Gemeinderat am 4. Dezember 1963 den ganzen Bau mit seiner Durchgangsstrasse vom Henkerbrünnli zum Obergericht Parkterrasse. Das namengebende Parkhaus nahm seinen Betrieb am 1. Februar 1964 auf und wurde in den Jahren um die Wende zum 21. Jahrhundert erweitert.
Lit.: Paul Hofer, Die Wehrbauten Berns, Bern, 1953.
Lexikon Oberbegriffe:Wehrbauten
Urheberangabe:Weber, Berchtold: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern, 2016.